Tag 02 – Ein Tag in Kobe

Heute Morgen sind wir mit dem City Express sowie dem Shinkansen von Narita nach Kobe gefahren (ca. 5 Stunden Fahrt). Man hört ja immer wieder und „weiß“ als Europäer auch, dass das in Japan deutlich anders zugeht beim Zugfahren, aber wenn man es dann mal erlebt hat, weiß man es wirklich. Den vollen Zug, wo man noch als letzter reingequetscht wird, hatten wir nicht. Aber pünktliche Ankunft und Abfahrt, gesittetes und ordentliches Anstellen sowie das Herauslassen der aussteigenden Gäste, bevor man sich selbst reinquetscht und vor allem die Sauberkeit sind schon wirklich entspannt und hervorstechend. Überall gibt es Markierungen auf dem Boden, sodass man auch als Auswärtiger sofort weiß, wo man zu stehen hat. Das ist wirklich cool. Übrigens sind hier alle Bahnsteige mit automatischen Schranken und Türen gesichert. Für das Bezahlen zieht man am Eingang der Station einfach nur seine Suica-Card durch einen Schalter. Beim Verlassen der Ankunftstation wird das ganze wiederholt und der passende Betrag wird einfach von der PrePaid-Card abgezogen. Einfacher geht’s nicht.

Sehr lustig ist übrigens der Film vor dem Infocenter von Japan Rail. Dieser soll Ausländern zeigen, wie man sich in der Bahn am besten verhält 😁

In Kobe haben wir dann direkt die Koffer am Bahnhof im Schrank eingeschlossen und sind zur naheliegenden Gondelbahn gelaufen. Damit sind wir dann den Berg hoch zu den Herb Gardens. Eine Art Park mit allerlei Kräutern, die schön und informativ in die Landschaft eingearbeitet wurden. Und da man ja nie weit weg ist von zu Hause, haben wir da natürlich direkt ein Pärchen aus NRW getroffen 😅

Der Garten führt dann automatisch nach unten den Berg runter zurück zur Bahnstation. Mit einem kleinen Umweg kann man aber auch noch einen Abstecher zu einem der 3 größten natürlichen Wasserfälle von Japan machen. Insgesamt war hier allerdings deutlich weniger Wasser zu sehen als es wohl üblich ist. So sagen zumindest unsere beiden Reiseführer Dominic und Andre, die haben sich das vor 7 Jahren auch schon angeschaut.

Von da aus ging es dann per Metro eine Station weiter zu unserem Hotel für den heutigen Abend: das Toyoko Inn. Kurzer Schockmoment für Andre: Beim Vorlegen des Passes hatte er seinen nicht gefunden. Nach 3-maliger Koffersuche ist er dann aber zum Glück doch wieder aufgetaucht. Das wäre sonst ganz schön bitter gewesen. Und weil Murphy es so gerne hat, ist natürlich der Koffer beim wieder aufnehmen auch noch aufgegangen und hat den Inhalt schön vor den Hoteleingang verteilt 😅

Danach kamen wir dann direkt zu einem der ersten Highlights dieser Reise. Was verbindet man mit Kobe im Allgemeinen? Richtig, das Kobe-Rind. Wir haben es uns nicht nehmen lassen und bereits im Vorfeld der Reise für heute Abend einen Tisch gebucht. Leider hatten wir keinen Privatraum, dann hätte es sogar noch eine Show-Einlage vom Koch inklusive gegeben. Aber auch so am Counter, neben 3 Schweizern 😂 sitzend, können wir sagen: Vermutlich war das jetzt schon DAS Highlight dieser Reise. Einhellige Meinung: So gut haben wir alle noch nie gegessen.

Wir haben uns für ein komplettes Menü mit je einem 200 g A5 Kobe Beef Sorloin Steaks entschieden und bereuen absolut nichts. Ja, der Preis ist mit 26.000 Yen pro Person (ca. 165 €) hoch, aber das Fleisch an sich ist ja schon nicht so günstig. Dafür gab es dann eine Vorspeise (Wagyu-Rostbeef-Carpaccio an Zwiebel-Apfel-Soße), einen Suppe (Kürbis), einen Salatteller, das Steak, diverse Gemüse, Reis sowie einen Kaffee oder Tee zum Abschluss. Das Ganze wurde aber auch nicht einfach nur serviert, sondern regelrecht zelebriert. Auch am Counter hat man seinen eigenen Koch. Wir hatten hier einen sehr netten Chef der sich auch mit uns unterhalten und unsere Fragen beantwortet hat. Allein für die Knoblauch-Chips hat er sich schon 15 Minuten Zeit genommen, um jeden einzelnen Chip auf den perfekten Gargrad zu bekommen. Auch das Fleisch wurde vorher in mehrere Stücke zerteilt, die er erst nach und nach gebraten und serviert hat, sodass man immer frisch gebratenes und warmes Fleisch auf dem Teller hatte. Das dann immer kombiniert mit wechselnden Gemüsesorten und jeweils mehreren Empfehlungen, wie wir nun die nächsten Stücke essen sollten. Ob pur, mit Salz und grobkörnigem Pfeffer, oder in Kombination mit einem Knobluch-Chip und Wasabi, oder mit Koblauch-Chip und in Soja-Soße getunkt (um nur 3 der vielen Varianten zu nennen), jede Variante war für sich wieder ein neues Geschmackserlebnis und alles hat gut geschmeckt. Es war schwierig, am Ende einen Favoriten für sich zu finden. Und das Fleisch selbst war, wie wir es erhofft und erwartet hatten, butterweich und mit einem ganz feinen und außerordentlichem Geschmack. Mit der Zunge am Gaumen zerdrücken – Kein Problem. Dazu ein oder zwei Schälchen leckeren Sake. Unsere volle Empfehlung für dieses Restaurant in Kobe, vielleicht kommt ja mal jemand eines Tags dahin: Royal Mouria in Kobe

Das war es für heute. Ein toller Tag in Kobe geht zu Ende. Morgen früh geht es weiter mit dem Hello Kitty Express nach Hiroshima. Dort gucken wir uns das Museum an und überlegen dann spontan, was wir mit dem Rest des Tages machen.

4 Kommentare

  1. Allein die Beschreibung des kulinarischen Highlights lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Kobe Rind… der Preis ist egal. Ist bestimmt nicht für jeden Tag eurer Reise eingeplant und danach werdet ihr lange lange daran denken! Ich freu mich auf eine noch ausführlichere Erläuterung… 🐄😍

  2. Tolle Beschreibung; bei dem ganzen Drumherum sind 165 € wohl echt angemessen. Viel Spaß im Hello Kitty Express
    Konbanwa

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