Burg Himeji – Etwas enttäuschend

Heute ging es zur weißen Burg. In Himeji angekommen waren wir ja schon gestern. Hier kann man sich für das nächste Mal merken: Das Kapselhotel an sich ist schon ganz gut, aber mit mehreren Personen kein Zimmer für mehrere Personen nehmen. Diese sind unglaublich, klein, man kann kaum den Koffer im Zimmer aufmachen. Und zur Dusche musste dann trotzdem eine Etage nach oben auf den Flur wo die einzelnen Kabinen liegen 😅

Cool war aber vor allem der öffentliche Bereich zum Arbeiten. Mangas konnten hier in Hülle und Fülle ausgeliehen werden (wenn man Japanisch kann macht das bestimmt auch Sinn) und wenn man um 23:00 noch Lust auf eine Portion Cup Ramen hat, zieht man sich die halt einfach am Automaten.

Um kurz vor 10 sind wir dann aus dem Hotel raus, haben die Koffer mal wieder in Schließfächer gesperrt und sind direkt vom Bahnhof aus zur Burg hochgelaufen. 20 Minuten auf gerader Strecke und das bei noch schönem Wetter. Obwohl man heute schon deutlich gespürt hat, dass die Temperaturen runtergehen. Maximal 18 °C und dazu noch teils scharfer Wind. Da ist man dann doch wieder froh, den Pullover die ganze Zeit im Koffer mit herumgefahren zu haben. Von Außen macht die Burg auch einen wirklich guten Eindruck.

Der Eintritt ist wieder gewohnt günstig. Für die Schlossanlage inkl. Besichtigung des Gartens 1050 Yen, also ca. 6,60 €.

Die ersten Gebäude der Anlage wurden 1346 errichtet. Die Anlage wurde über die Jahrhunderte dann immer wieder erweitert und umgebaut, bis schließlich zwischen 1601 und 1609 die meisten Elemente entstanden sind, wie man sie auch heute noch vorfindet, inklusive des 5-stöckigen Turms (Tenshukaku). Seit 1993 wurde die Burg von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Um sie weiter zu restaurieren und zu erhalten, werden heute noch viele in den alten Bauweisen ausgebildet.

Die eigentliche Residenz wurde 1868 abgerissen, um militärischen Bauten Platz zu machen. Der Turm blieb dabei erhalten und wurde als Waffenkammer weiter genutzt, wie auch schon in früheren Jahren. Obwohl Himeji im Zweiten Weltkrieg bombardiert wurde, blieben die Anlage und der Turm erhalten. Letzterer wurde auch extra getarnt, um kein Ziel für die Flieger zu bieten.

In vielen Bereichen in Japan ist es ja üblich, die Schuhe beim Betreten auszuziehen. So auch in diversen Museen und Schlössern. Hierfür gibts dann praktischerweise Plastiktüten, um die Schuhe mitzuführen.

Hier haben wir grade die westliche Galerie betreten. Sie ist 240 Meter lang und besteht aus einem langen Korridor und daran angrenzenden einzelnen Räumen. In vielen Burganlagen ist es üblich, ein solches Gebäude einzubauen. Die Räume wurden für verschiedenste Zwecke genutzt, zu Zeiten von Honda Tadatoki wohnten er und seine Frau Prinzessin Sen in ebendiesen Räumen.

Danach ging es weiter in den von außen so eindrucksvollen Turm. Der Grund, warum wir diesen als etwas enttäuschend ansahen ist, dass er innen fast vollständig leer ist. Es gibt 7 Etagen (Ja, von außen ist es ein 5-stöckiger Turm) und es wurden nur 4 Waffen an Regalen ausgestellt und ganz oben gab es einen kleinen Schrein. Dafür wurde man dann über alle Etagen mit vielen anderen Menschen durchgeführt. Hier kam es auch einmal zu einem starken Rückstau, weil manche leider nicht in der Lage sind ein DIN A4 – Schild mit richtungsweisendem Pfeil sinnentnehmend zu interpretieren. Man wurde also zusammengepfercht mit vielen anderen hunderten Menschen, musste häufig warten und sah eigentlich nichts 🙂 Zwischendurch gab es sogar eine Ansage, dass man nun weniger Menschen in den Turm lassen würde, weil er einfach zu voll ist.

Hier hatten wir Glück und konnten ein paar professionelle Ninjas bei der Arbeit beobachten und schafften sogar 2 Schnappschüsse.

Bei den Aufnahmen wurden keine Tiere verletzt.

Den Menschen geht es auch gut 😜

Wir sind dann einmal um die komplette Burg herumgelaufen, haben dabei noch einen etwas abseits gelegenen Tempel in Ruhe betrachten können und viel besser noch: Dabei abwarten können, dass der Regen aufhört. Natürlich indem wir virtuelle Taschenmonster gefangen haben.

Direkt neben dem Tempel liegt dann die anfangs erwähnte Gartenanlage. Früher standen hier die Residenzen der Samurai. Später wurden dann Fabrikhallen und andere Gebäude errichtet. Bei dem Versuch hier wieder eine Gartenlage neben der Burg zu erschaffen wurden bei Ausgrabungen die alten Wege und Grundmauern der Residenzen gefunden und diese wieder aufgebaut. In jeder Residenz wurde dann ein oder mehrere verschiedene Typen von Gärten angelegt, so wie es auch früher zu Zeiten der Samurai gehalten wurde und auch mit den gleichen Methoden. Wir alle fanden, dass dies im Grunde beeindruckender und schöner war als die Burg nebenan.

Die Menschen waren früher einfach deutlich kleiner. Und Japaner sowieso 😉

Bevor wir zurück zum Bahnhof mussten, um unseren Zug um 17:11 zu bekommen, hatten wir dann noch Zeit für einen spätes Mittag- bzw. frühes Abendessen. Direkt gegenüber der Burg gab es einen netten kleinen Laden mit einem Automaten zum Bestellen (häufig wird hier ja nicht am Tisch, sondern an einem Computer vorne im Laden bestellt) der sogar ein englisches Menü angeboten hat. Wir haben uns für verschiedene Full Sets entschieden. Grade neben einem Touristenmagneten würde man ja von erhöhten Preisen ausgehen, das Essen hat uns aber nur zwischen 1000 Yen und 1050 Yen gekostet, also umgerechnet ca. 6,60 €. Eiswasser steht übrigens immer schon am Tisch bereit, wenn man sich setzt. Das ist kostenlos.

Inzwischen sind wir in unserer neuen Bleibe in Kyoto angekommen. Wir hatten uns alle schon gefreut, dass wir nun die Koffer endlich mal richtig auspacken können, da wir hier 7 Nächte bleiben und ja auch eine ganze Wohnung für uns alleine haben … das war zu früh gefreut 😅

Das Platzangebot ist überschaubar, die Einrichtung sichtlich zusammengewürfelt und schon was älter und zum Teil etwas heruntergekommen, ABER wir wollen uns nicht groß beschweren. Der Supermarkt ist 2 Minuten entfernt und wir zahlen pro Person und Tag nur 12,50 € (eigentlich 25,00 €, der Vermieter hat den Preis aber falsch inseriert und wir hatten Glück und für diesen Preis gebucht). Viele werden jetzt direkt sagen: „Ja klar, was erwartet ihr denn dafür?!“ Dazu muss man dann sagen: Das waren auch die Preise, die Dominic und Andre vor 7 Jahren schon gezahlt haben und dafür gab es damals noch deutlich mehr. Wir gucken halt nächstes Mal genauer drauf. Trotzdem sitzen wir natürlich im Trockenen und haben alles, was wir brauchen und freuen uns auf die Tage in Kyoto. Der Vermieter ist auch sehr nett. Hat uns alles genau erklärt, zwei dicke Mappen mit selbstgemalten Karten der Umgebung und allen möglichen Infos auf Niederländisch und Englisch gegeben und auch direkt erklärt, wo man hier am besten einkaufen und essen kann. Das ist Gastfreundlichkeit auf hohem Niveau 😊

Wir haben nun 1:00 Uhr und auch das Bier ist gleich alle. Wir freuen uns, dass ihr uns weiterhin begleitet auf unserer Reise und dass ihr so viel Freude am Mitlesen und -erleben habt. Wer es noch nicht wusste: In der Galerie, die oben über das Menü erreichbar ist, gibt es noch mehr Bilder als sie in den Posts erscheinen. Wenn man alle in den Post aufnimmt, würde es einfach viel zu viel werden. Wer aber gerne noch mehr sehen möchte, kann auch gerne da noch mal vorbeischauen.

Und zu guter Letzt hier noch ein richtig cooles Bild von einem Hund (ein Samojede) und seinem Herrchen, die wir auf dem Weg zum Bahnhof gesehen haben 😁

3 Kommentare

  1. sehr schöne Bilder!macht Spaß eure Reise so zu begleiten. Wünsche euch noch eine gute Zeit, schönes Wetter und viel zu sehen

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