856,7 Meter

So viele Meter hoch ist der Berg, auf den wir heute zu dritt gestiegen sind. Zunächst haben wir den Tag wieder gemütlich mit Frühstück und Onsen gestartet. Daniel entschied sich dann einen Chill-Tag einzulegen und seinen Batterien wieder aufzufüllen. Das hat laut eigener Aussage mit auf dem Bett liegen und Animes schauen wohl auch hervorragend funktioniert 😉

Wir anderen drei sind um 09:30 in den Shuttle Bus und dann direkt weiter in den Bus Richtung „Hida Folk Village“, dem Dorf, was wir gestern besucht hatten. Von hier aus startete unsere Wanderung zum hinterm Dorf aufragenden Berg Matsukara. Auf dem Gipfel, in einer Höhe von 856,7 Metern, stehen dort die Ruinen der Burg Matsukara welche im 16. Jahrhundert gebaut wurde.

Das Wetter war wieder einmal perfekt. Sonnenschein, knappe 20 °C und nur ein paar Wölkchen, die den Himmel mehr komplettiert haben, als dass sie störten. Der Aufstieg war … steil 😅 Unsere ungeübten Beine sind das nicht gewohnt, auch wenn wir ja im Grunde schon seit 2 1/2 Wochen im Training sind. Aber mit ein paar kleinen Pausen haben wir den ersten Abschnitt geschafft und sind zur Zwischenstation gelangt. Auf dem Bild oben ist es der weiße Weg, der vom roten Punkt unten links auf dem Bild nach oben führt. Hier haben wir eine kurze Rast eingelegt und schon einen ersten schönen Ausblick genießen können. Bis dahin bestand der Weg größtenteils aus geteerter Straße. Man hätte auch einen anderen Pfad nehmen können, aber dann wäre ja die Pokémon Go Route abgebrochen 😁

Von diesem Punkt aus haben wir dann die Straße verlassen und sind dann durch den Wald hoch zur Burg gelaufen. Vorher natürlich noch die Glocke klingeln, damit die Bären Bescheid wissen, dass wir kommen. Der Weg zur Burg hin war zwar erneut steil, aber ganz gut machbar. Ab und an fanden sich auch ein paar „Treppenstufen“ aus quer liegenden Ästen. Den Abschnitt haben wir relativ schnell hinter uns gebracht und wurden mit einer wirklich schönen Aussicht belohnt.

Die Ruinen selbst waren leider erneut sehr unspektakulär. Als sie damals abgerissen wurde, leistete man ganze Arbeit und es sind wirklich nur ein paar Grundmauern übrig, aber nichts, was wirklich der Rede wert wäre oder woran man auch nur erkennen könnte, wie der Aufbau der Burg ausgesehen hat.

Und dann wurde es interessant: Wir hatten bis zu diesem Zeitpunkt noch überlegt, ob wir dann den gleichen Weg zum Dorf wieder zurückgehen sollten oder uns an die lange Strecke wagen und bis zu einer weiteren Ruine auf dem Berg nebenan auf 900 m Höhe hochlaufen. Andere Wege wurden vorher auch nicht angezeigt und befanden sich auf keiner der Karten. Oben angekommen gab es dann aber ein Schild, welches auf der anderen Seite der Berg auf einen alternativen Weg hinunter zum Hida Folk Village wies. Dauer 20 Minuten. Weil wir es nicht übertreiben wollten, haben wir uns für diese Variante entschieden. Kurz die Glocke geschlagen und schon waren wir wieder unterwegs.

Der Weg war abenteuerlich und verdient eigentlich den Namen nicht. Besserer Wildwechsel wäre deutlich treffender. Teilweise war die Strecke von Pflanzen zugewachsen, an manchen Stellen konnten wir gar nicht richtig erkennen, wo es eigentlich weiter geht und steil und rutschig war er noch dazu. Aber es hat auch wirklich Spaß gemacht. Einmal ist Dominic ausgerutscht, hat sich aber glücklicherweise nicht großartig verletzt.

Mitten im Wald gab es dann noch mal einen Wegweiser, der einen Tempel auswies. Also sind wir von einem schwer erkennbaren Pfad auf einen anderen gewechselt und dieser Spur weiter gefolgt. Natürlich ging es dann prompt erst noch mal bergauf, aber nach insgesamt 1 Stunde (wir erinnern uns, dass das Schild 20 Minuten angesagt hatte) waren wir dann auch am Tempel angekommen und konnten hier auch noch ein paar schöne Bilder machen. Ausnahmsweise waren wir mal ganz allein. Laut Internet wird dieser Tempel aber auch vor allem von den Anwohnern während ihrer Freizeit aufgesucht.

Auf dem Weg zurück zum Bus haben wir nach der ganzen Aktion dann doch einen kleinen Hunger verspürt und sind mal wieder spontan in ein auf dem Weg befindliches Restaurant eingekehrt. Traditionell japanisches Essen, die sogenannten Set Meals, wie wir sie schon einige Male hatten.

Wir fanden, dass wir uns auch durchaus ein kleines Glas Sake verdient hatten. Mit den auf den Tisch gestellten, prall gefüllten Wassergläsern haben wir zwar nicht gerechnet, waren aber auch nicht traurig drum 😁 Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, wenn man dafür 600 Yen (ca. 3,70 €) pro Glas zahlt. Und das beste: Er war auch noch wirklich lecker.

Und weil wir gestern Abend beim Yakiniku so auf den Geschmack vom Hida Beef gekommen sind haben wir uns alle drei auch das Hida Beef Steak Set bestellt – genau die richtige Entscheidung. Jedes Stückchen Fleisch, was man sich in den Mund gesteckt hat, zerging einfach auf der Zunge und war geschmacklich ein Traum.

Satt und zufrieden mit unserer Leistung sind wir dann wieder zum Hotel zurück und ins Onsen, um die geschundenen Muskeln zu entspannen. Für den Rest des Nachmittags und Abend stand dann nur noch Entspannen auf dem Programm. Was wir morgen machen, überlegen wir uns dann noch mal spontan. Ihr werdet es auf jeden Fall erfahren. 😉

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