4 Schreine haben wir heute ausführlich besichtigt, waren 12 Stunden unterwegs und sind dabei 25 km gelaufen, was ungefähr 33.000 Schritten entspricht. Wir sind platt 😅
Zuerst waren wir am Ginkaku-Ji. Ihr erinnert euch vielleicht, dass es das Pendant zum Kinkaku-Ji ist, dem goldenen Pavillon. Dieser war zwar nicht so Silbern wie der andere Golden war, uaber das Gelände an sich drumherum deutlich hübscher anzuschauen.
Auf dem Weg der Philosophen wollten wir dann weiter zum nächsten Pavillon, es sind uns aber 4 Dinge „in den Weg“ gekommen. Zum einen, eine freundliche Japanerin, die uns ansprach als wir grade eine Schrifttafel übersetzten. Sie sagte uns, dass an der nächsten Brücke links hoch ein sehr schöner Schrein wäre, den sie oft und sehr gerne besucht. Wenn wir Zeit haben, sollten wir uns diesen anschauen. Das haben wir natürlich direkt getan und sind weiter zum Otoyo Schrein. Die nächste Unterbrechung auf dem Weg kam durch einen älteren Herrn, der mitten auf einer Brücke saß und Bleistiftzeichnungen anfertigte. Diese waren wirklich beeindruckend, sodass wir auch jeder ein oder zwei mitgenommen haben (3 € pro Zeichnung war ein wirklich guter Preis). Als Drittes war da dann eine süße Katze, die unbedingt gestreichelt werden wollte 🐈

Als Viertes wurde der Weg zum eigentlich Zweiten Schrein durch einen Tempel unterbrochen, der uns selbst aufgefallen ist. Hierhin einen Abstecher zu machen war wirklich eine gute Idee, leider gibt es aber nicht viele Bilder, da das Fotografieren innerhalb der Tempelgebäude verboten war.
Irgendwann sind wir dann am Ende des Philiosophenwegs angekommen und zum Nanzenji Temple gelangt. Auch dieser war nicht uninteressant, hier gab es sogar noch ein kleines 12-minütiges Video zur Geschichte des Tempels. Durch die Tempelanlage verläuft interessanterweise ein sehr europäisch anmutendes Gebilde: ein Aquädukt. Dieses ist auch heute noch in Betrieb und ein deutliches Zeichen der Öffnung Japans zum Westen ab der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Für Abends hatten wir noch eine Führung durch das Gion-Viertel gebucht, welche um 17:00 beginnen sollte. Inzwischen war dann auch klar, dass der eigentlich geplante dritte Schrein nicht mehr ins Programm passen würde. Stattdessen haben wir uns lieber was zu essen gesucht. Aber auch sowas Einfaches, kann ein echtes Erlebnis sein, wenn die meisten Läden zu haben und man fröhlich in eines hineingeht, um festzustellen, dass es hier etwas traditioneller zugeht und man im Schneidersitz an einem niedrigen Tisch hockt. Kurz gesagt: Das sind wir nicht gewohnt. Mit Mühe, Not und vielen eingeschlafenen Beinen haben wir aber auch dieses Abenteuer gemeistert. Genauso wie das deutsche Paar am Nebentisch, die sich mit „Schönen Tag noch“ beim Gehen zu erkennen gaben und mit denen wir dann noch kurz ins Gespräch kamen.
Man könnte noch erwähnen, dass an jeder Seite des Tisches 3 Sitzkissen lagen, wir sind froh, dass wir uns grade so mit 4 dransetzen konnten. 😅
Um 17:00 Uhr trafen wir dann Joshua, unseren Führer für den Abend. Joshua ist gebürtiger Engländer mit japanischen Wurzeln, 32 Jahre alt und lebt seit 8 Jahren in Kyoto mit seiner Frau und 5-jährigen Tochter. Aktuell arbeitet er in einer japanischen Firma, mag aber die Strukturen nicht so und möchte sich gerne mit Touristenführungen selbständig machen und damit komplett seinen Lebensunterhalt verdienen. Für uns ganz schön: Es sollte noch ein anderes Paar an der Führung teilnehmen, dieses kam aber einfach nicht zum Treffpunkt, also hatten wir eine Privatführung. Nicht so schön für uns: zu dem Zeitpunkt hatten wir schon 20.000 Schritte auf der Uhr und wussten: Das wird nicht einfach. Die ersten Füße und Beine schmerzten jetzt schon.
Joshua war wirklich nett und man konnte sich gut mit ihm unterhalten. Er hat auch wirklich Ahnung von der Gegend und uns zu tollen und nicht überlaufenen Orten geführt und auch zu einigen wirklich guten Foto-Spots. Ich persönlich hätte mir gerne noch etwas mehr Fakten und geschichtliche Hintergründe gewünscht, aber auch so war es eigentlich eine ganz runde Sache. Und mal ehrlich, ne 3-stündige private Führung für ca. 31 €, da kann man echt nicht meckern. Und gelernt haben wir ja auch noch was.

Das hier ist zum Beispiel das älteste noch in Betrieb befindliche Sushi-Restaurant Kyotos. Und es liegt in einem Bezirk, der exklusiv den Japanern vorbehalten ist. Als Tourist oder selbst als dort lebender wie Joshua, der auch die Sprache beherrscht, hat man hier keinen Zutritt. Es soll damit vermieden werden, dass die Läden überlaufen werden mit Menschen, die die feinen Nuancen der japanischen Etikette nicht verstehen und damit den Betrieb dieser Läden und die Atmosphäre stören würden.

An vielen Schreinen haben wir schon solche Lampen gesehen. Nun wissen wir: Das ist Werbung. Auf den Lampen sind Firmennamen vermerkt. Um dort zu hängen, muss man dem Schrein eine Spende zukommen lassen: Stolze 50.000 $ im Jahr kostet es laut Joshua wohl. Bei genaueren Hinsehen haben wir dann festgestellt, dass manche Firmen gleich 5 dieser Lampen nebeneinander hängen hatten.
Um 20:00 setzte Joshua uns wieder am Treffpunkt ab und wir machten uns auf den Weg nach Hause. Ob wir morgen großartig rausgehen werden, entscheiden wir dann spontan. Eigentlich wollten wir zum Nishiki-Markt und zum Schloss Nijo. Wir werden wir immer berichten.
Mata ne



















































